Freitag, 29. März 2024
Notruf: 122

30-jähriges Hochwasserereignis

Im November 2019 waren die Feuerwehren des Abschnittes Gurktal und des Bezirks St.Veit beim 30-jährigen Hochwasserereignis entlang des Gurk-Fluss gefordert.

Bereits am Samstag dem 16. November am Vormittag, wurden wir telefonisch zu Verklausungen und ersten Überschwemmungen alarmiert. Von der bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag hoch ansteigenden Gurk wurden wir überrascht. Im Bereich St. Georgen musste die Verklausung mittels beigezogenem Kran-LKW gelöst werden. Des Weiteren musste ein Keller eines Wohnhauses im Nahbereich der Gurk ausgepumpt werden.

Zeitgleich fand eine Kontrollfahrt des Kommandos im Einsatzgebiet statt. Dabei wurden wir auf eine massive Verklausung der Wehrstufe in Gundersdorf aufmerksam, welche gemeinsam mit Bezirks-feuerwehrkommandant Friedrich Monai besichtigt wurde.
Dieser brachte bereits neue Informationen seitens des hydrographischen Dienstes des Land Kärnten mit, wobei mit einem neuerlichen Anstieg der Gurk, auf eine Höhe des 30-jährigen Hochwasser, zu rechnen war. Daraufhin wurde schweres Gerät angefordert um die Verklausung zu entfernen. Mittels Hebezügen wurden die Wehrtore geöffnet um einen Abfluss der Wassermassen zu gewährleisten.

Die Berechnungen des Land Kärntens ergaben Überflutungsbereiche im unteren Stadtgebiet von Straßburg. Seitens des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes wurden der Feuerwehr Straßburg mobile Hochwassersperren zur Verfügung gestellt. Unser Kommando unterstützte die Feuerwehr Straßburg bei den Aufbaumaßnahmen am Sonntag zum Schutz des Siedlungsgebietes rund um die Bahnstraße.

Seitens unseres Kommandanten wurde für das bevorstehende Ereignis ab Sonntag-Nachmittag eine Bereitschaftsgruppe von 9 Mann zusammengestellt, deren Aufgabe es war, neuralgische Punkte zu kontrollieren, Bewohner in Gefährdungsgebieten zu informieren und bei Bedarf schnell einzugreifen. Es mussten mehrmals Brücken von Treibgut befreit werden, sowie auch ein auf eine Fahrbahn gestürzter Baum entfernt werden.

Um ca. 2:30 Uhr erging vom Bezirksfeuerwehrkommandanten die Alarmierung der Bereitschaftsgruppe nach Gurk Sandboden. Die aufgeweichten Dämme drohten die Siedlung zu überschwemmen. Mittels leistungsstarken Pumpen wurde, ins Siedlungsgebiet eindringende, Wasser wieder abgepumpt.

In den frühen Morgenstunden spitzte sich die Lage auch im Bereich Mellach zu. Das ansteigende Wasser drohte einen Bauernhof sowie zwei weitere Wohnhäuser zu überfluten. Somit wurde vom Ortskommando die gesamte Mannschaft alarmiert um auch dort eingreifen zu können und mittels Sandsäcken die Gebäude zu schützen.

Zeitgleich wurde in Gurk versucht mittels tausenden Sandsäcken, Baggern, LKW und Feuerwehrkräften aus dem gesamten Bezirk St.Veit den Bruch des Dammes zu verhindern. Mit Erfolg !

Bis Montag-Nacht war unsere Feuerwehr durchgehend an den Örtlichkeiten Gurk und Mellach im Einsatz. Bereits Dienstag-Vormittag wurde die Einsatzarbeit wieder aufgenommen. Es musste mittels Tauchpumpen in St.Georgen und Mellach Wasser aus Wohnhäusern abgepumpt werden. Erschwerend kam hinzu, dass eine Zufahrtsstraße in St.Georgen vom Hochwasser schwerst beschädigt wurde und nicht befahrbar war. Neben unserem Katastrophen-Equipment wurden uns vom KAT-Stützpunkt Althofen Gerätschaften zur Verfügung gestellt.

Eine stille Alarmierung ging Mittwoch zu Mittag, zur Unterstützung der Feuerwehr Straßburg bei einer Räumung eines vom Hochwasser betroffenen Pellettslagers ein. Im Laufe der Woche verbesserte sich die Hochwassersituation und der Pegelstand der Gurk. Gemeinsam mit den Feuerwehren Straßburg und Winklern-Hausdorf konnte am Samstag, dem 23. November, der Aufräumeinsatz durchgeführt werden. Die mobilen Hochwasserelemente wurden abgebaut und sämtliche zum Schutz gestapelten Sandsäcke eingesammelt und in die Feuerwehren St.Georgen und Straßburg zur Lagerung abtransportiert.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Gemeindebürgern und darüber hinaus, bei jenen die für die Verpflegung unserer Kameraden bei diesem Einsatz sorgten, allen voran beim Gasthaus Lux und beim Gasthof Erian. Rückblickend ein Ereignis, dass uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und die erfolgreiche Arbeit aller Feuerwehren unterstreicht.

Verlauf des Abflusswertes der Gurk: max. 110m3/s Mittlerer Abfluss im Jahr: ca. 5,5m3/s Bilder: Feuerwehr St.Georgen/Strassburg und BFK08

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